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Bei einer rundum gelungenen Feier wurden die diesjährigen Abiturient*innen des Taunusgymnasiums für ihre bestandene Reifeprüfung geehrt und erhielten ihre heiß ersehnten Abiturzeugnisse. Nicht nur die Absolvent*innen selbst versammelten sich in der Turnhalle, sondern auch Familienmitglieder, Freunde und viele Lehrkräfte, um bei bewegenden Reden, toller Musik und schließlich einem Glas Sekt das große Finale ihrer Schulzeit zu begehen.

Eröffnet wurde die Feier durch die Abi-Band des Jahrgangs: Sängerin Maya-Halime Dasan, Sänger und Gitarrist Daniel Soh, Bassist Luca Mesterharm, Pianist Sebastian Schulze und Schlagzeuger Liam Wurl sorgten mit „Ain’t No Mountain High Enough“ von Marvin Gaye für einen beschwingten, seelenvollen Auftakt und wurden von frenetischem Beifall belohnt.

In ihrer Rede nahm Schulleiterin Frau Herbst Bezug auf das mehrdeutige Abi-Motto des Jahrgangs, „WasABI – die Schärfsten gehen“. Sie analysierte humorvoll und geistreich die möglichen Bedeutungsebenen des Mottos, etwa die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten des Adjektivs „scharf“ in verschiedenen Zusammenhängen. Sie konzentrierte sich besonders auf einen Aspekt: „Was das scharfe Denken angeht, so habe ich davon bei den Prüfungen doch einige Kostproben bekommen“. Aber das Abitur hätten sie nicht nur mit scharfem Denken bekommen, „sondern auch mit viel Durchhaltevermögen, Fleiß, dank guter Freundinnen und Freunde, fürsorglicher Eltern und vielleicht auch hin und wieder dank guter Lehrerinnen und Lehrer, die euch zum Denken angeregt haben.“ Auch das Verb des Mottos betrachtete Frau Herbst genauer – „gehen“. „Ich hoffe, dass ihr wirklich gehen könnt, aus eigener Kraft, aus freien Stücken. Dass ihr dahin gehen könnt, wohin euch eure Begabung und euer Interesse lenkt. Dass ihr euch nicht drängen lasst in ein Studium, das ihr nicht oder zumindest nicht jetzt gleich wollt, nicht schubsen lasst von den Ambitionen eurer Eltern oder den Gesetzen des Arbeitsmarktes“ – letzterer warte jedoch für die nächsten Jahre auf sie. „Ihr habt großartige Möglichkeiten.“ Frau Herbst nahm zuletzt noch Bezug auf den Notenschnitt, dem von vielen Abiturient*innen ein hohes Maß an Wichtigkeit beigemessen wird. Sie berichtete von einem ihrer eigenen Abiturtreffen und resümierte: „Ein gutes, glückendes Leben 35 Jahre nach dem Abitur haben nicht die gefunden, die damals die Note 1,0 hatten, wie überhaupt der Abidurchschnitt spätestens zwei Jahre nach den Prüfungen keinen mehr interessiert. Ein gutes, glückendes Leben haben die gefunden, die genau das getan haben, wofür sie brennen, wofür sie gemacht sind.“ Schließlich beglückwünschte sie die Absolvent*innen ganz herzlich und dankte auch dem großen Team des Taunusgymnasiums, das diese Feier möglicht gemacht habe.

Als weiterer musikalischer Glanzpunkt spielten Reinhold Wandel am Kontrabass und Elias Leemüller am Klavier die „Valse Miniature“, Op. 1, No. 2 von Serge Koussevitzky. Die beiden hochklassiken Musiker – beide Preisträger von Jugend musiziert auf Bundesebene – zogen die Halle mit ihrem ausdrucksstarken Spiel gänzlich in ihren Bann.

In ihrer bewegenden „Rede der Lehrer“ beschäftigte sich Frau Büttner mit der Frage, was den Menschen ausmacht, und was ihn von der Künstlichen Intelligenz unterscheidet – und befragte zur Vorbereitung auch selbst mehrfach ChatGPT, um die richtigen „weisen Worte“ zu finden. Sie stellte fest, dass das Irren uns als Menschen ausmacht, dass wir durch Scheitern mehr lernen als durch Erfolge. Und sie riet den Absolvent*innen, nicht immer nur die KI zu befragen, sondern auch andere Menschen zu suchen – denn die wirklich wichtigen Antworten bekomme man nur von wirklichen Menschen. Schließlich betonte Frau Büttner die Werte, die uns Menschen eigen sind, und die der künstlichen Intelligenz fehlen, etwa Gemeinschaft, Selbstbewusstsein, Freundlichkeit und Empathie. Und den Wert der Gemeinschaft stellte sie ganz besonders heraus und erinnerte die Abiturient*innen daran, dass sie auf die Menschen um sich herum zählen können: „Ihr habt Menschen um euch herum, die euch so lieben, wie ihr seid.“

In der „Rede der Eltern“ gelang Frau Peveling ein von Dankbarkeit geprägter Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt am Taunusgymnasium, angefangen von der Zeit, als das Gymnasium ohne Schulleiterin auskommen musste, bis hin zur Leitung des Gymnasiums durch Frau Herbst, die das Taunusgymnasium dann mit ihrem Team gut durch die Pandemie geführt habe. Auch für die Hilfe durch das Kollegium, die Sekretärinnen und das Hausmeister-Ehepaar bedankte sich Frau Peveling. Zuletzt blickte sie auf die großen Entbehrungen zurück, die die Abiturient*innen durch die Pandemie hinnehmen mussten – etwa den Verzicht auf die Klassenfahrt nach der Mittelstufe oder die Zeit des Homeschoolings; trotz der Hindernisse hätten sie es geschafft, mit dem Abitur ihre Schullaufbahn abzuschließen. „Sie haben die Erfahrung gemacht, dass man Hindernisse überwinden und Probleme lösen kann – auch wenn sie völlig überraschend kommen“. Und sie schloss mit einem Appell: „Gehen Sie raus in die Welt und versuchen Sie, sie etwas besser zu machen.“ 

Die Abi-Band interpretierte anschließend auf mitreißende Art den Song „Castle on the Hill“ von Ed Sheeran.

In ihrer „Rede der Schüler“ blickten Lina Kilb und Peter Faßbender auf ihre Schulzeit zurück und bedankten sich bei allen Menschen, die ihnen auf der herausfordenden Reise bis zum Abitur halfen – die Eltern, Lehrkräfte und alle Mitschüler*innen. Auch dem Förderverein, Herrn Beato und seinem Team sowie dem WOB dankten die beiden. „Das Ende dieser Reise bedeutet, dass sich zwar nun eine Tür für uns schließt; aber ich bin mir sicher, dass sich mit dem Wissen und der Erfahrung, die wir auf dieser Reise sammeln konnten, viele andere Türen für uns öffnen werden“, so Lina Kilb. 

Herr Klempert, Vertreter des Fördervereins der Ehemaligen und Förderer des Taunusgymnasiums (BEFT), richtete ebenfalls ein Grußwort an die Abiturient*innen, bei dem er von seinen eigenen Abiturtreffen erzählte. Dort habe sich herausgestellt, dass alle ihren Weg gefunden hätten – aber dass das Leben in den wenigsten Fällen nach Plan verlief, vor allem bei denjenigen, die zu Schulzeiten immer genau zu wissen glaubten, was ihre Ziele im Leben seien. Und so machte Herr Klempert denjenigen Mut, die noch keinen detaillierten Lebensplan ausgearbeitet hätten. Denn in einer zunehmend komplexen Welt ließe sich die Zukunft immer schlechter vorhersagen – Zukunftsforscher reden folgerichtig mittlerweile von mehreren „Zukünften“, mit denen man sich zusätzlich zur eigenen Wunsch-Zukunft auseinandersetzen solle. Und er warb wortgewandt für die zukünftige Mitgliedschaft beim Förderverein des Taunusgymnasiums, um den nachfolgenden Schüler*innen bessere Lernbedingungen zu ermöglichen.

Mit „I’m Still Standing“ von Elton John zündete die Abi-Band ein weiteres musikalisches Feuerwerk, bei dem das Publikum in der gut gefüllten Turnhalle einhellig im Takt mitwippte. 

Herr Veltjens, Oberstufenleiter des Taunusgymnasiums, ging in seinem Grußwort auf die Frage ein, was Reife sei – und inwiefern die Absolvent*innen im Zuge ihrer Reifezeugnisse nun reif seien, und für was. Dazu ging er zurück bis zu den althochdeutschen und westgermanischen Wurzeln des Wortes, beleuchtete dessen Bedeutungen in verschiedenen Wissenschaften – Biologie, Geologie sowie Lebensmittelchemie – und zog humorvolle Parallelen zu den Abiturient*innen und ihrem Werdegang am Taunusgymnasium. Und auch er gratulierte den Absolvent*innen herzlich zu ihrem bestandenen Abitur. 

Es folgten die Ehrungen für besondere fachliche Leistungen. Das Taunusgymnasium als MINT-Schule ist stolz auf seine besonderen Talente in den Naturwissenschaften, und so wurden herausragende Abiturient*innen auf diesem Gebiet ausgezeichnet – mit dem Preis der Deutschen Mathematischen Vereinigung, dem Preis der Gesellschaft deutscher Chemiker und dem Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Drei Abiturient*innen hatten durch ihr besonderes Engagement das Mint-EC-Zertifikat erreicht und bekamen es bei dieser Gelegenheit überreicht.

Drei des Jahrgangs erreichten die Traumnote 1,0: Hanna Klinzing, Sophie Bauer und Lukas Herold. Sie erhielten einen hochverdienten Applaus für ihre überragende Leistung. 

Anschließend wurden sozial engagierte Schüler*innen geehrt, die unter anderem beim Sanitätsdienst mitwirkten. Der alljährliche Dieter-Behrend-Preis für besondere Leistungen im Fach Geschichte und kritisches Denken ging an Ubeidullah Wardak. 

Schließlich kam der Moment, auf den alle gewartet hatten: Die einzelnen Tutorengruppen versammelten sich, erhielten von Frau Herbst das Abiturzeugnis und persönliche Glückwünsche sowie von ihren Tutor*innen eine Rose. Die Stimmung war ausgelassen, als die Helfer aus der Q2 den gekühlten Sekt ausschenkten und die Abiturient*innen, ihre Familien und ihre Lehrkräfte auf die erreichten Erfolge anstießen. Eine stimmungsvolle Feier ging zu Ende; doch im familiären Rahmen wurde an diesem wunderbaren Sommertag sicher noch lange weitergefeiert.    (Rmy)

 

 

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